Ab 01. Februar soll also in ganz Österreich eine Impfpflicht eingeführt werden. Das ist auch richtig so.
Jährlich sterben in Österreich mehr Menschen an Grippe als im Autoverkehr, die Anzahl an Masererkrankungen hat sich verdreifacht – Tendenz weiterhin steigend, wenn nichts geschieht.
In vielen Ländern ist es beispielsweise nicht möglich, ohne Impfnachweis zu studieren oder eine höhere Schule zu besuchen. Ebenso wie man sich impfen muss, wenn man eine staatliche oder kommunale Anstellung will. Und niemand regt sich auf, abgesehen von den wenigen Impflobbyisten, die mittlerweile selbst auf sozialen Plattformen wie Facebook oder YouTube verbannt und gelöscht werden. Selbst dort ist Verantwortungsbewusstsein eingezogen.
Angesichts der Bedrohungen durch Infektionskrankheiten ist es demnach nur schlüssig, legitim und längst an der Zeit, eine generelle Impfpflicht einzuführen. Zunächst einmal – und zwar sofort – für alle Gesundheits- und Sozialberufe und für alle Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, die mit Menschen zu tun haben – vom Straßenbahnfahrer bis zum Schalterbeamten.
Dasselbe gilt für die Inanspruchnahme des Mutter-Kind-Passes. Impfnachweis ist Voraussetzung für den Erhalt von Leistungen.
Das signalisiert auch der neue Gesundheitsminister.
In einem zweiten Schritt sollte dann die Impfpflicht kommen: zumindest für Kinder und Jugendliche und deren Eltern. Sonst werden wir die notwendige Durchimpfungsrate (etwa bei Masern) nie erreichen.
Sich auf Versorgungsprobleme bei Impfstoffen oder auf Recht des Individuums auf Entscheidungsfreiheit auszureden, ist zu wenig. Denn demgemäß dürfte es gar keine Verbote oder Gebote geben. Nicht einmal eine Straßenverkehrsordnung.
Denn noch immer gilt: Die Freiheit des Einzelnen hört dort auf, wo sie den anderen in Mitleidenschaft zieht. Demokratie braucht Regeln und Normen.
Wer will letztendlich verantworten, dass tausende Menschen sterben nur weil man kein entsprechendes Gesetz veranlasst hat. Diese Frage sollten sich alle handelnden und politisch entscheidenden Personen stellen.