Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Die Wiener Ärztekammer wird derzeit durch einen internen Streit um die Equip4Ordi erschüttert. Sämtliche Anschuldigungen und Vorwürfe werden dabei nicht nur intern, sondern auch über die Medien öffentlich erhoben. Es gab Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft, schwerwiegende Anschuldigungen und Entlassungen. Dabei kommt es leider auch immer häufiger vor, dass Halbwahrheiten, Schutzbehauptungen und Unwahres verbreitet wird.

All dies schadet dem Standing der Ärztekammer und dem Ansehen sämtlicher Ärztinnen und Ärzte in der Öffentlichkeit. Anstatt sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren, beschäftigen sich die Spitzenfunktionär:innen beider Kurien mit Anliegen, die für die Kollegenschaft nicht zentral sind. Die niedergelassenen Ärztevertreter:innen sollten eigentlich erfolgreich Honorarverhandlungen führen. Die Vertreter:innen der angestellten Ärzt:innen sollten ihr Augenmerk auf Fehlentwicklungen in den Spitälern und dem Erarbeiten von Verbesserungsvorschlägen legen und sich darauf konzentrieren, dass die heurigen Budgetverhandlungen in den Wiener Spitälern für die nächsten 5 Jahre für uns erfolgreich verlaufen. Hier muss die Ärztekammer Präsenz zeigen. Interne Grabenkämpfe und Streitigkeiten um eine Tochterfirma der niedergelassenen Kurie verschlechtern die Verhandlungspositionen und rauben Energie für den Einsatz für die Kolleginnen und Kollegen.

Nun sind aber dieselben Personen, die den Präsidenten erst vor wenigen Monaten gewählt haben, obwohl Equip4Ordi damals schon ein umstrittenes Thema innerhalb der Ärztekammer war, damit beschäftigt aktive Medienarbeit gegen ihn zu betreiben. Und das alles passiert, bevor Vorwürfe bewiesen oder Untersuchungen abgeschlossen sind.

Wir als TSWien wünschen uns selbstverständlich eine lückenlose Aufklärung sämtlicher Vorkommnisse und sind zuversichtlich, dass dies durch die Staatsanwaltschaft, den Rechnungshof, die Aufsichtsbehörde und eine interne Untersuchungskommission auch erfolgen wird.

Auf der anderen Seite schädigt das derzeitige Vorgehen einzelner Personen das Ansehen der Kammer und des Amtes. Zur Aufklärung trägt man bei, indem man unabhängige Ermittlungen zulässt und nicht dadurch, dass man sich in Gesprächen mit Journalisten als Aufdecker inszeniert und selektierte Informationen für seinen eigenen Vorteil veröffentlicht.

Wir Mandatar:innen von TSWien bringen uns in allen Gremien und Arbeitsgruppen ein, in denen man uns mitarbeiten lässt. Wir verwehren uns gegen den unlauteren Vorwurf wir würden für angebotene Positionen den Präsidenten schützen. Leider kursieren frei erfundene Koalitionsvereinbarungen mit Namen von Mandatar:innen in den Medien. Wir lehnen solche unlauteren Methoden entschieden ab.

Wir setzen uns in all unseren Entscheidungen dafür ein, dass die Konflikte bereinigt werden und die Kammer wieder im Interesse der Kollegenschaft agiert. So ruhig und effektiv, wie es während der vergangenen Jahren unter Thomas Szekeres der Fall war. Dazu ist es notwendig die Streitigkeiten innerhalb der Führung der Ärztekammer zu beenden, und lückenlos und transparent aufklären zu lassen. Mandatar:innen die sich zur Wahl gestellt haben, sollen ihrer Aufgabe nachkommen und im Interesse der Ärzteschaft agieren.

Persönliche Streitigkeiten und Eitelkeiten sollten im Interesse der Kolleginnen und Kollegen in den Hintergrund treten und für Vorverurteilungen und Verunglimpfungen darf kein Platz mehr sein.

In diesem Sinne agiert das Team von TSWien.