Im Frühjahr 2022 wurde Johannes Steinhart mit großer Mehrheit zum Präsidenten der Wiener Ärztekammer gewählt. Kurz darauf haben einige seiner Mitstreiter aus seiner Fraktion und einige seiner Koalitionspartner beschlossen ihn und andere, aufgrund von angeblich nicht gesetzeskonformen Geschäftspraktiken in Tochterfirmen der Kurie der niedergelassenen Ärzte, anzuzeigen. Unzählige teure rechtliche Gutachten, Anzeigen bei Staatsanwaltschaft und Aufsichtsbehörden wurden initiiert und die Vorwürfe aktiv über die Medien verbreitet. Für die Abwahl gab es nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit, weil wir dieses Vorgehen damals schon kritisierten und die Untersuchungen das unabhängige Behörden abwarten wollten.

Es wurden Geschäftsführer und Mitarbeiter entlassen und angezeigt und es wurde versucht mittels Medienkampagnen Steinhart zum „freiwilligen“ Rücktritt zu bringen. In dieser Zeit hat sich sein Gesundheitszustand so verschlechtert, dass eine Herzklappenoperation notwendig wurde und monatelang hat Dr. Ferenci, der erste Stellvertreter, die Kammer in Vertretung geleitet. Anzeigen, Kündigungen, Entlassungen wurden mehr, es wurden teure Anwälte beschäftigt, Gutachten erstellt und Rechtsstreitigkeiten begonnen. Steinhart hat sich von seinem Eingriff erholt, ist nicht zurückgetreten und wurde auch nicht abgewählt und die Kammer wurde inzwischen von der Staatsanwaltschaft durchleuchtet. Im September 2024 wurde bekannt gegeben, dass alle Verfahren von Staatsanwaltschaft und Aufsichtsbehörden gegen Steinhart eingestellt wurden – die Vorwürfe waren falsch.

Beschlüsse für Rechtshilfe, die das damalige Präsidium in der Abwesenheit von Steinhart getroffen hat, wurden von der Aufsichtsbehörde aufgehoben, da sie nicht im zuständigen Gremium behandelt wurden. Man wollte diese Beschlüsse am dafür zuständigen Vorstand der Ärztekammer vorbei beschließen. Wer für die entstandenen Kosten und den Schaden der Ärztekammer aufkommen muss, ist derzeit noch unklar.

Inzwischen sind Dr. Huber, Dr. Ferenci sowie der Finanzreferent Dr. Tömböl von ihren Funktionen freiwillig zurückgetreten und neue Funktionäre haben übernommen.

Als Team Szekeres bestätigt dies unsere Position, niemanden vorzuverurteilen und die Untersuchungen der unabhängigen Behörden und Gerichte abzuwarten. In den vergangenen zwei Jahren haben die ursprünglichen Unterstützer Steinharts, in einer beispielslosen Aktion ihren Präsidenten nicht nur angezeigt, sondern de facto einen Putschversuch unternommen. Die vielen medialen Berichte über Vorwürfe, die aktiv befeuert wurden, haben nicht nur dem Ansehen der Ärztekammer für Wien, sondern allen Ärztinnen und Ärzten sehr geschadet. Ganz abgesehen von dem finanziellen Schaden, der der Kammer durch Kosten für Rechtsanwälte, Berater und Lobbyisten entstanden ist, war die Kammer in den Medien nur durch Skandalmeldungen präsent.

Wir denken die Verursacher dieses Schadens, sollten das Ergebnis der Untersuchungen als Anlass nehmen ihre Mandate zurückzulegen und sich aus der Kammer gänzlich zurückziehen, denn sie haben ganz im Gegensatz zu den Gründen weshalb sie gewählt wurden, dem Ansehen der Ärzteschaft und der Kammer geschadet.