Der Tätigkeitsbereich von uns Ärzt:innen ist mitunter sehr breit gefächert, ca. 6700 befinden sich in einem Anstellungsverhältnis, ca. 2500 in Ausbildung und etwa 4.500 sind niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, wobei die ersten beiden gesamt als Angestellte Ärzt:innen bezeichnet werden (ges. 9.200).

Die Ärztekammer, als gewählte Standes- und Interessensvertretung, betreibt dafür zwei Kurien, die sich eben um die Angelegenheiten der Angestellten (Kurie der Angestellten – Sektion Turnusärzte und Sektion der zur selbstständig Berufsausübung berechtigten Ärzte) und der Niedergelassenen (Kurie der Niedergelassenen – Sektion Allgemeinmedizin und Sektion Fachärzte) kümmern sollen.

Oftmals sind jedoch auch Kolleg:innen sowohl in einem Anstellungsverhältnis, als auch als niedergelassene Ärzt:innen tätig (z.B. Wahlarzt oder – ärztin) und haben somit Interessen in beiden Bereichen.

Die Zugehörigkeit zu einer der beiden Kurien wird mit dem Wahlstichtag festgelegt, wobei jeder Kandidat und jede Kandidatin entscheiden muss für welche Kurie er oder sie bei der Wahl antritt. Diese Entscheidung obliegt dem oder der jeweiligen Kolleg:in und richtet sich nicht nach dem Haupttätigkeitsbereich und gilt danach auf für die Länge der Legislaturperiode, auch wenn der Tätigkeitsbereich gewechselt wird.

Aus diesem Grund war es möglich, dass wir in Wien nach der Wahl 2022 mit Stefan Ferenci einen Kurienobmann  der angestellten Ärzte hatten, dessen Haupttätigkeit eigentlich im niedergelassenen Bereich stattfand. Nach dessen Rücktritt im Februar 2024 wurde gegen unsere Kandidatin – Lisa Leutgeb – von einer Koalition bestehend aus TFT, Ä-Team, We4U, Asklepios, Grüne und MFG (!) die Kurienobfrau Natalija Hanninger-Vacariu gewählt. Ihre Haupttätigkeit findet zwar im Gegensatz zu ihrem Vorgänger in einem Spital statt, jedoch befindet sich dieses in Niederösterreich und nicht in Wien, in deren Kammer sie nun Vizepräsidentin ist. Möglich ist dies, weil sie zum Zeitpunkt der Wahl noch in einem Wiener Spital angestellt war und im Laufe der Periode gewechselt hat.

Wir denken, dass eine konsequente Vertretung von Kolleg:innen übernommen werden sollte, die ihre Haupttätigkeit und damit auch Interessen im entsprechenden Bereich haben, die Probleme kennen und täglich miterleben und sich für eine konkrete Verbesserung stark machen. Dafür wollen wir uns auch in Zukunft für euch einsetzen!