In den letzten Jahren hat sich klar gezeigt, dass es im Rahmen der Bemühungen zur Geschlechtergleichstellung einer tiefergehenden Veränderung eines traditionell gewachsenen weiblichen Rollenbilds bedarf. 

Von Kurt Frey
Noufah Badi im Team Thomas Szekeres für Ärztekammerwahl in Wien 2022
und Noufah Badi

So ist es nicht ausreichend, Führungspositionen für Frauen bloß zugänglich zu machen. Vielmehr bedarf es einer aktiven Begleitung und Unterstützung bei der Entwicklung eines Selbstverständnisses sowie eines neuen zeitgemäßen Rollenbilds, um die Bereitschaft von Frauen, sich in verantwortungsvollen Funktionen zu engagieren, zu heben.

Auf Initiative des Referats für Gender Mainstreaming und Diversity Management rief die Wiener Ärztekammer im Herbst 2020 als diesbezügliches Pilotprojekt ein Mentoringprogramm ins Leben.

Dieses setzt drei Schwerpunkte:

  1. Den Kern des Mentorings bildet eine individuelle, zielgerichtete Patenschaft zwischen Mentorin und Mentee. Als Mentorin fungiert dabei eine berufserfahrene Ärztin in gehobener Position, die über einen festgelegten Zeitraum gezielt die Entwicklung einer Nachwuchskraft unterstützt und fördert.
  2. Die Mentees, junge Ärztinnen, entwickeln und stärken in Workshops und Einzelcoachings ihre persönlichen Kompetenzen und erarbeiten ein zeitgemäßes Rollenbild.
  3. Netzwerken als Karriereförderung: Wie Erfahrungen in anderen Bereichen gezeigt haben, sehen Frauen den Nutzen von Netzwerken mehr auf privater Ebene als im beruflichen Kontext. Ziel ist es also, den Nutzen männlich dominierter Netzwerke in solche mit entsprechender Beteiligung von Frauen zu integrieren.

Das gegenständliche Pilotprojekt ist auf ein Jahr befristet und wird nach Abschluss evaluiert.

Das Team Szekeres wird sich dafür einsetzen, dass Mentoring für Frauen auch nach der Ärztekammerwahl 2022 in zielgerichteten Projekten fortgeführt und ausgebaut wird. Wir betrachten dies als einen fundamentalen Baustein, der es ermöglicht, junge Ärztinnen im Beruf zu halten und somit dem demografischen Wandel in unserem Berufsstand entgegenzuwirken.

EU-Beschwerde und Flexibilisierung der Dienstzeiten im WIGEV

Marina Hönigschmid für das Team Szekeres Ärztekammerwahl Wien 2022
Von Marina Hönigschmid

Direkt nach meinem Studium musste ich beruflich zunächst nach Oberösterreich, zumal man in Wien jahrelang auf einen Turnusplatz warten musste. Nach nur sechs Tagen absolvierte ich bereits den ersten Nachtdienst auf der Chirurgie und Unfallchirurgie. Eine entsprechende Einschulung durch Kolleg:innen gab es nicht. Ein Pfleger erklärte mir beim ersten Patienten, wo die Fraktur am Röntgenbild zu sehen und wie der Gips anzulegen ist. Er war es auch, der mir die unfallchirurgische Dokumentation erklärte. Der diensthabende Oberarzt war teilweise gar nicht im Haus. Um 16 und um 20 Uhr erfolgten dann zwei Spritzenrunden: Die Pflege saß beim Kaffee, die Antibiotika musste ich mir selbst mischen, da ich eine halbe Stunde zu spät aus der Ambulanz auf die Station gekommen war. Dann kam der nächste Pieps: „Komm bitte hinunter, der nächste chirurgische Patient wartet in der Ambulanz auf dich.“ So ging das 25 Stunden durchgehend – bis zu dreimal pro Woche, wenn eine Kollegin oder ein Kollege ausgefallen waren.

Keine Verbesserungen in Sicht

Am nächsten Tag ging es dann nach Hause, wo man sich fühlte, als wäre man von einem LKW überfahren worden. Zur körperlichen Anstrengung kam damals natürlich auch die fachliche Überforderung hinzu. So ging die Freude an der ärztlichen Tätigkeit rasch verloren. Denn nur alleine anwesend zu sein und zwischen den Abteilungen hin und her zu rasen, ergibt keine gute Ausbildung. Als ich später in Wien den Turnus weiterverfolgte, fragte ich in der Generaldirektion des damaligen KAV nach, wie man die anstrengenden 25-Stunden-Dienste entlasten und die vielen Wochenstunden herabsetzen könnte. Es gab dabei jedoch keine Aussicht auf Verbesserungen. Auch der Zentralbetriebsrat konnte mir nicht helfen.

Nach zahlreichen Bewerbungen ergatterte ich schließlich die ersehnte Ausbildungsstelle für Gynäkologie und Geburtshilfe. In der Zwischenzeit hatte ich bereits drei kleine Kinder bekommen. Ich bat meinen damaligen Chef um ein Ausbildungsgespräch. Dabei verlangte ich Struktur: Ich wollte wissen, wann ich wo eingeteilt werde und was von mir erwartet wird. Es gab kein Gespräch. Der Dienstplan musste stehen. Für Kinder benötigt man ein extrem gutes Zeitmanagement. Ich wollte die Kinder nicht „für den Babysitter“ bekommen haben, sondern mit ihnen Zeit verbringen, sie erziehen und natürlich gleichzeitig meine Ausbildung weiterverfolgen. Beides unter einen Hut zu bringen, war extrem schwierig. Das geht nur bei maximaler Effizienz. Damals wurde ich zufällig gefragt, ob ich mich in der Ärztekammer engagieren möchte. Ich war schon immer jemand, der Missstände aufgezeigt hat, und wurde schließlich als Mandatarin in die Wiener Ärztekammer gewählt.

Wer kümmert sich um meine Kinder?

Nach drei sehr anstrengenden Diensten binnen einer Woche auf der Geburtshilfe, in denen ich Kreissaal, Notfallambulanz und präpartale bzw. Wochenbettstation alleine zu betreuen hatte (mein Oberarzt war im Hintergrund verfügbar), saß ich völlig fertig und weinend zuhause am Sofa. Wieder einmal hatte ich von der Schule den Anruf erhalten, dass meine Tochter alleine auf der Straße steht und auf mich wartet. Ich war kaputt, unerträgliche Kopfschmerzen machten sich breit, der ganze Körper tat einfach nur weh. Wenn ich in diesen vielen Stunden Arbeit – wir waren ja jeden Wochentag anwesend, immer wieder wochenlang durchgehend ohne einen freien Tag – doch wenigstens mit dem Ausbildungsfortschritt zufrieden gewesen wäre. Was jedoch nicht der Fall war, zumal ich einfach zu viele leere Kilometer im Dienst – ein Venflon da, ein auszufüllender Zettel dort – machen musste. Dazwischen waren unzählige Entlassungsbriefe anzufertigen, dann erfolgte wieder eine stressige Geburt. Monatelang war ich in der gleichen Ambulanz eingeteilt – ohne Supervision und von der Pflege eingeschult. Ich saß also am Sofa und dachte mir: Warum hilft uns jungen Ärzt:innen niemand? Warum müssen wir uns in einem Beruf, in welchem es um Gesundheit geht, selbst kaputt machen? Warum müssen wir derart um Ausbildung und jede Minute Ruhe im Dienst kämpfen? Immer wieder aufgrund von Krankenständen in Dienste einspringen zu müssen, war ebenfalls belastend für das Arbeitsklima. Man erfuhr in der Morgenbesprechung, dass man bis zum nächsten Tag bleiben muss. Wer kümmert sich dann um die Kinder? Mein Mann hatte zu dieser Zeit ebenfalls einen sehr zeitintensiven Job.

Aus der Not eine Tugend gemacht

Da kam ich in meinen Gedanken unter anderem auf die Europäische Union (EU), die bekanntlich so ziemlich alles regelt – sogar die Länge von Gurken. Ich begann im Internet zu recherchieren und fand heraus, dass es in der EU eine Arbeitszeitrichtlinie gab, die auch für Ärzt:innen galt. Österreich hatte diese Regelung im KA-AZG (Krankenanstaltenarbeitszeitgesetz) einfach nicht gemäß einem Urteil des EuGH („Jäger-Urteil“) umgesetzt. Vor allem der Umstand, dass eine freiwillige Überschreitung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 48 Stunden in Österreich nur von der Arbeitnehmer:innenvertretung und nicht von jeder Ärztin bzw. jedem Arzt einzeln unterschrieben werden konnte, widersprach auch für mich als rechtliche Laiin sehr offensichtlich dem EU-Recht. Mit juristischer Hilfe habe ich dann eine EU-Beschwerde gegen das illegale österreichische Gesetz verfasst. Da die Beschwerde beträchtliche Auswirkungen auf das Gesundheitswesen haben und auch negativ angelastet werden konnte, bat mich meine Familie, diese nicht selbst einzureichen. Nach einigen Monaten fand ich eine Person, die mutig genug war, die Beschwerde mit ihrer Unterschrift einzureichen: Der bekannte Gesundheitsökonom Dr. Ernest Pichelbauer tat dies ohne Risiken zu scheuen.

Der Rest ist dann bereits offiziell. Nach zwei Jahren Bearbeitungszeit und Prüfung durch die EU drohten Österreich wegen der von mir verfassten Beschwerde plötzlich Strafzahlungen in Millionenhöhe. Der damals für das Gesetz zuständige Sozialminister Hundstorfer konnte sogar die EU-Richtlinie über ein neues KA-AZG im Jahr 2015 umsetzen, ohne den Konsultationsmechanismus der Bundesländer fürchten zu müssen. Das heißt, dass sich die Bundesländer nicht wegen der EU-Beschwerde für entstehende Mehrkosten am Bund schadlos halten konnten. Das Gesetz wurde letztendlich nach mehreren Jahren Übergangsfrist sogar arbeitnehmer:innenfreundlicher als es die EU vorsieht. Leider hat die Politik die vergangenen Jahre jedoch wieder untätig verstreichen lassen. Das Opt-Out wäre jetzt in ganz Österreich ausgelaufen, die Bundesregierung hat es auf Wunsch und Betreiben der Bundesländer verlängert. Frei nach dem Motto: Die Ärzt:innen machen das schon zusätzlich, die paar Überstunden kommen dem Staat günstiger als endlich entsprechende Personalressourcen und Entlastung durch technischen Fortschritt zu schaffen.

Es gibt weiterhin viel zu tun

Auch das Problem der ungesteuerten Patient:innenströme in die Krankenhäuser bleibt weiterhin ungelöst. Die Hotline 1450 reicht hier einfach nicht. Dafür bleibt weiter die Finanzierung des Gesundheitswesens aus verschiedenen Töpfen für Spitäler und den niedergelassenen Bereich verantwortlich. Mittlerweile wollen laut Umfragen bereits über 80 Prozent der Kolleg:innen kein Opt-Out von der maximalen Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche unterschreiben. Vor allem die junge Ärzt:innengeneration fordert für die Arbeitszeit auch ein entsprechendes Ergebnis (Outcome) – also eine solide Ausbildung. Auch die jungen männlichen Kollegen wollen Zeit für Familie und Freizeit haben. Immer mehr Kolleg:innen gehen nach der Ausbildung sofort in die Niederlassung oder ins Ausland. Den Spitälern fehlen bald die Kapazitäten, die wichtige Spitalsbehandlung als letzte Instanz anbieten zu können.

Mehr Personal und technischer Fortschritt dringend benötigt

Im Wiener WIGEV gibt es glücklicherweise kein Opt-Out, denn auch die Stadt Wien war von Anfang an dagegen. Als Vertreterin der angestellten Ärzt:innen Wiens konnte ich nach dem Streik 2016 in Gesprächen mit dem WIGEV ein flexibles Dienstzeitmodell verhandeln. Dabei ist es möglich, 25-Stunden-Dienste einfach zu teilen. Das macht es einfacher, auf Ausfälle zu reagieren und die Dienstzeiten auf die Patient:innenströme, aber auch individuellen Bedürfnisse besser anzupassen. Leider beklagen viele Spitalsärzt:innen die erhöhte Arbeitsbelastung seit das neue Arbeitszeitgesetz 2015 eingeführt wurde. Ganz klar – die fehlenden Stunden müssten durch mehr Personal, aber auch technischen Fortschritt ausgeglichen werden. Dies erfolgt nur langsam. Darum kämpfen wir in der Ärztekammer seit Jahren. Die Pandemie hat diese Fortschritte leider verzögert. Viele Kolleg:innen arbeiten seitdem wieder im Notfallmodus. Im Jahr 2016 habe ich zum Beispiel in der WIGEV-Generaldirektion gefragt, ob die Pflegeschüler:innen in der Personalbedarfsrechnung der Patient:innenversorgung miteingerechnet sind. Das war natürlich nicht der Fall, da sie noch in Ausbildung sind. Seither fordern wir als Ärztekammer, dass ein gewisser Prozentanteil in der Personalbedarfsrechnung nur Einschulung und Ausbildung zugerechnet wird.

Ein „Das-war-schon-immer-so“ ist nicht akzeptabel

Es freut mich persönlich sehr, dass das neue Arbeitszeitgesetz bei vielen Kolleg:innen gut ankommt und Bewegung in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen gekommen ist. Für meine Initiative habe ich daher von der Wiener Ärztekammer auch ein Ehrenzeichen bekommen. Der Spruch „Das war halt schon immer so“ regte mich auf, und wir haben uns wirklich ein Stück weiterentwickelt. Das neue Arbeitszeitgesetz hat auch nichts mit Faulheit zu tun. Es sichert die Verbesserung der Lebensqualität von uns Ärzt:innen ab. Die Arbeit muss effizient mit weniger Zeitaufwand durch bessere Organisation und technischen Fortschritt möglich werden. Für uns, die Patient:innen sowie unsere Kinder, die eventuell auch Ärzt:innen werden wollen.

Von Paul Schönfeld
Thomas Szekeres für die Ärztekammerwahl Wien 2022
und Thomas Szekeres

Was soll junge Kolleg:innen, die den Weg in die Selbständigkeit erwägen, derzeit motivieren, sich für die Eröffnung einer Kassenordination zu entscheiden? Bis auf Zyniker wird wohl niemand auf die Idee kommen, an dieser Stelle die finanziellen Vorzüge und Möglichkeiten ins Treffen zu führen. Die einschlägigen Tarife haben sich in den letzten Jahrzehnten keineswegs zum Besseren verändert, vielmehr kann hier eine Geringschätzung ärztlicher Tätigkeit verortet werden – ein Umstand, der ob des vorherrschenden Mangels an Kassenärzt:innen gleichermaßen unbegreifbar wie unerträglich ist.

Der zentrale Punkt dieser Problematik ist ein äußerst tiefgreifender. Die Geldgeber haben ein fragwürdiges Umverteilungssystem etabliert, mit dem es regelmäßig gelingt, die Ärzt:innenschaft zu entzweien. Sowohl Gesundheitspolitiker:innen als auch Kassen suggerieren, es gäbe nur einen begrenzten Topf, der für die Ärzt:innenschaft zur Verfügung steht. Würde man einer Sparte mehr zugestehen, müsste wiederum eine andere auf Geld verzichten. So wird nicht nur eine angemessene Bezahlung verhindert, sondern auch Spaltung betrieben. Insbesondere werden dadurch gegenseitige Solidarität und ein gemeinsames Auftreten der Ärzt:innenschaft hintangehalten.

Von Dämpfungspfaden und fragwürdigen Behauptungen

Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang auch der Terminus „Dämpfungspfade“. Man müsse die Zukunft so gestalten, dass die Ausgaben gedämpft werden. Im Klartext bedeutet dies, dass die Versicherung nicht mehr Geld für ihre Versicherten ausgeben will. Es wird nicht verhandelt, wieviel eine Ärztin bzw. ein Arzt für eine spezielle Tätigkeit bzw. Untersuchung bekommen soll, sondern stets das Gesamte. Ist damit zu rechnen, dass eine Untersuchung in Zukunft öfter durchzuführen ist, wird der Wert dieser Position mit der zu erwartenden Frequenzsteigerung korreliert. Das führt wiederum dazu, dass die einzelne Ärztin bzw. der einzelne Arzt für diese Untersuchung nicht mehr Geld bekommt, weil argumentiert wird, dass diese Position in der Gesamtheit, allein durch die gesteigerte Anzahl an Patient:innen, für die Versicherung teurer wird. Dass sich die betroffenen Kolleg:innen davon nichts kaufen können, liegt auf der Hand.

Nicht zuletzt wird immer wieder beklagt, es würden schlichtweg die für wichtige Erhöhungen, bzw. konkret auch eine Attraktivierung des Kassenärzt:innenberufs benötigten, finanziellen Mittel fehlen. Hierbei handelt es sich um eine Behauptung, die nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer Impflotterie, für die plötzlich eine Milliarde Euro ausgeschüttet werden kann, nicht einmal ansatzweise haltbar ist.

Wie die Kassen Geld anhäufen

Neben seltsamen Entblößungen dieser Art existieren jedoch unzählige weitere Anknüpfungspunkte, die der Argumentation der fehlenden Gelder den Boden entziehen. So ist unstrittig, dass Wahlärzt:innen dem System helfen, Unmengen an Kosten einzusparen. So bezahlen Patient:innen in der Privatmedizin ihre Versicherungen selbst und erhalten nur einen Bruchteil der Kosten, die den Kassen bei einer entsprechenden Behandlung erwachsen würden, refundiert. Nicht zuletzt verzichten viele der Patient:innen aus Gründen des Komforts zudem gänzlich auf die Rückerstattung des Kassentarifs. Hinzu kommt, dass der Entfall von Wartezeiten mehr Patient:innen zu Behandlungen motiviert, wodurch wichtige Präventionsarbeit geleistet wird. Ein Umstand, der dem System wiederum beim Sparen hilft. Das solcherart lukrierte Geld verbleibt bei den Krankenkassen. Diese dürfen sich über Gewinne gleichermaßen wie über stattliche Zuschüsse freuen.

Das Team Szekeres stellt fest, dass mit dem herrschenden Prinzip der Umverteilung ein Ausbrechen aus der Abwärtsspirale verunmöglicht wird. Um in Zukunft eine adäquate Versorgung mit Kassenärzt:innen gewährleisten zu können, werden sich Gesundheitspolitik und Kassen stark bewegen müssen. Jungen Ärzt:innen müssen wieder konkrete Perspektiven aufgezeigt werden, die eine Entscheidung pro Kassenordination ermöglichen.

Es braucht dringend eine Aufwertung

Als niederschwellige Ansprechpartner:innen, stets verfügbare Anlaufstelle für Patient:innen, Berater:innen in Sachen Prävention und Therapie sowie kompetente und gut erreichbare Anlaufstation für Gesundwerdung und Gesunderhaltung erfüllen Kassenärzt:innen eine unschätzbar wertvolle Funktion in unserer Gesellschaft. Die demographischen Daten, die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur, aber auch die Art und Weise der medizinischen Behandlung von Patient:innen, welche sich als zunehmend komplex erweist, muss sich endlich auch in der Tarifentwicklung niederschlagen. Nicht zuletzt müssen Ärzt:innen als Berater:innen angesehen werden.

Der konkret in Planung befindliche Facharzt für Allgemeinmedizin und die daraus resultierende dringend erwartete Aufwertung des niedergelassenen Allgemeinmediziners, ausgestattet mit mehr fachlicher Kompetenz und mehr verrechenbaren Positionen, muss sich im Tarifkatalog abbilden lassen.

Sämtliche der hier aufgezeigten Umstände unterstreichen, dass das nicht zielführende System des Umverteilens endlich beendet werden muss. Der Versorgungsauftrag der Versicherungen muss wieder ernstgenommen und der Kuchen größer werden.

Benjamin Glaser im Team Szekeres
von Benjamin Glaser

Als sehr unbefriedigend und in höchstem Maße ineffizient stellt sich recht häufig die Arbeitssituation an Wochenenden in den Notfallambulanzen dar. Ordinationen und Privatkliniken haben geschlossen, die wichtige Aufgabe der Akutversorgung fällt bekanntlich den Häusern des Wiener Gesundheitsverbunds zu. Mitunter kann es sogar vorkommen, dass ein Spital alle Patientinnen und Patienten in Wien unfallchirurgisch versorgen muss. Da ist es der Sache alles andere als dienlich, dass die sehr häufigen Rettungszufahrten in der Regel nur unzureichend gelenkt werden. 

Ferner kommt es in der Praxis häufig vor, dass Patientinnen und Patienten mit akut auftretenden Beschwerden, die zuvor nicht mit einem Hausarzt abgeklärt wurden, die Notfallambulanz aufsuchen. Man muss aufgrund der einschlägigen Erfahrungen nicht einmal überspitzt formulieren, um festzustellen, dass die Notfallversorgung mitunter auch mit Problemstellungen wie beispielsweise einem seit drei Wochen eingewachsenen Zehennagel befasst wird. An dieser Stelle findet keine Lenkung statt, der Strom an Patientinnen und Patienten gelangt hier ungefiltert – mit allen Konsequenzen für das Personal – in die Aufnahme. Auf diese Weise wird nicht selten eine Kollegin bzw. ein Kollege um Mitternacht zur Vornahme einer Behandlung angerufen.

Das Team Szekeres spricht sich deshalb für eine bessere Lenkung im Sinne einer funktionierenden Notaufnahme aus. Konkret muss sichergestellt werden, dass ärztliches Personal nur konsultiert wird, wenn eine entsprechende Notfallsituation indiziert ist. Es ist in höchstem Maße ineffizient und wohl auch finanziell nicht argumentierbar, wenn Patientinnen und Patienten zu jeder Tages- und Nachtzeit direkt eine Spezialistin bzw. einen Spezialisten konsultieren können, ohne zuvor eine andere Ärztin bzw. einen anderen Arzt aufgesucht zu haben. Hier bedarf es unserer Ansicht nach einer effizienteren Handhabung im Sinne einer gewissenhaften und professionellen Vorauswahl, bevor das breite Spektrum einer Notfallambulanz hochgefahren wird. Den Luxus einer 24-Stunden-Versorgung für Belange, die normalerweise durch die Hausärztin bzw. den Hausarzt abgeklärt werden können, kann sich selbst das beste Gesundheitssystem der Welt nicht leisten – schon gar nicht, wenn es über kurz oder lang eine Abwanderung von Fachpersonal aus den betroffenen Häusern verhindern möchte.

Verbesserungsmöglichkeiten für die Lehrpraxis

Dr. Nina Böck im Team Szekeres
von Nina Böck

Auch wenn die Einführung einer verpflichtenden Lehrpraxis im Rahmen der Ärzt:innenausbildungsordnung 2015 (ÄAO 2015) zweifellos einen Meilenstein in der Verbesserung der Ausbildung zukünftiger Allgemeinmediziner:innen markierte, können beträchtliche Problemfelder nicht von der Hand gewiesen werden. Im Folgenden zeigen wir in Form eines praxisnahen FAQs konkrete Verbesserungsmöglichkeiten auf.

1. Muss ich als Wiener:in meine Lehrpraxis in Wien absolvieren?

Zu dieser Fragestellung kann ich aus persönlicher Erfahrung berichten. Meine Großmutter besitzt ein Sommerhaus in einem kleinen Ort in Niederösterreich. Die medizinische Versorgung in dieser Gegend ist seit jeher äußerst dürftig. Vor ein paar Jahren haben schließlich zwei Allgemeinmediziner:innen im Nachbardorf eine tolle Gruppenpraxis mit Hausapotheke eröffnet. Das nächste Krankenhaus ist mehr als eine halbe Stunde Autofahrt entfernt, weshalb in dieser Ordination viele Patient:innen behandelt werden, die in Wien direkt in der Notfallambulanz landen.

Als angehende Allgemeinmedizinerin hätte ich nur zu gerne eine Lehrpraxis in dieser Ordination absolviert. Da es nur wenige Lehrpraktikant:innen in diese abgeschiedene Gegend verschlägt, hätte mich der Praxisleiter auch sofort eingestellt. Allerdings gab es dabei ein Problem: Ich habe meinen Turnus in Wien absolviert, weshalb es nicht möglich ist, eine geförderte Lehrpraxis in Niederösterreich zu bekommen. Voraussetzung für die Förderung der Lehrpraxis in Niederösterreich ist eine Anstellung in einem niederösterreichischen Krankenhaus. Umgekehrt ist es jedoch Personen, die den Turnus in Niederösterreich absolviert haben, problemlos möglich, die Lehrpraxis in Wien zu machen.

Vor allem vor dem Hintergrund des schon jetzt drohenden Mangels an Allgemeinmediziner:innen speziell im ländlichen Bereich ist diese Regelung völlig unverständlich.

Das Ziel des Team Szekeres ist die Schaffung einer bundesländerübergreifenden Möglichkeit der Lehrpraxis.

2. Mit welchen Gehaltseinbußen muss ich rechnen?

Derzeit verlieren Ausbildungsärzt:innen, die ihren Turnus in einem Krankenhaus des Wiener Gesundheitsverbunds (WiGeV) absolviert haben, mit Antritt der Lehrpraxis zirka 40 Prozent ihres ursprünglichen Gehalts. Gründe dafür sind der Wegfall der Nacht- und Wochenenddienste im Krankenhaus sowie die meist auf 30 Stunden reduzierte Wochenarbeitszeit. Für nicht wenige der Betroffenen führt dies zu einer finanziell äußerst schwierigen Situation. Deshalb ist es für Ausbildungsärzt:innen in fast allen Bundesländern möglich, während der Lehrpraxis weiterhin im Ausbildungsspital angestellt zu sein und Dienste zu absolvieren. Der WiGeV erlaubt dies derzeit leider nicht.

Es muss daher dringend auch im Bereich des WiGeV ermöglicht werden, Dienste während der Lehrpraxis zu absolvieren.

3. Wann darf ich die Lehrpraxis machen?

Derzeit darf die Lehrpraxis für Allgemeinmedizin ausschließlich am Ende des Turnus absolviert werden. Als Argument dafür wird die „Erfahrung der Ausbildungsärzt:innen“ angeführt. Leider führt dies auch oftmals dazu, dass Lehrpraktikant:innen als billige Arbeitskräfte angesehen und in vielen Ordinationen kaum vidiert werden. Für die Ausbildungsärzt:innen geht auf diese Weise jegliche Flexibilität zur Gestaltung der eigenen Ausbildung verloren.

Weiters denken wir, dass die Möglichkeit, bereits nach der Basisausbildung in die Lehrpraxis zu wechseln, die Anzahl der Personen, die sich für Allgemeinmedizin entscheiden, erhöhen könnte. Die administrativen Tätigkeiten von Turnusärzt:innen im Krankenhaus haben wenig mit der späteren Tätigkeit von Allgemeinmediziner:innen zu tun. Erkennt man gleich zu Beginn der Ausbildung, worauf es in der Ordination ankommt, können während der Ausbildung im Krankenhaus gezielt Lücken geschlossen werden.

Ziel des Team Szekeres ist es daher, die Lehrpraxis nach abgeschlossener Basisausbildung wieder zu jedem Zeitpunkt der Ausbildung zu ermöglichen.

4. Darf ich in anderen Fächern eine Lehrpraxis absolvieren?

Derzeit darf in der Fachärzt:innenausbildung erst nach der Sonderfach-Grundausbildung, sprich nach drei Jahren Ausbildung, eine Lehrpraxis absolviert werden. Weiters gibt es im Rahmen der Fachärzt:innenausbildung keine Förderung der Lehrpraxis. Für viele Assistenzärzt:innen ist es sehr attraktiv, einen Teil der Ausbildung im niedergelassenen Bereich zu absolvieren, da es dort ein 1:1-Mentoring gibt.  So könnte zum Beispiel in der Pädiatrie sehr viel Sicherheit für die zukünftige Ambulanztätigkeit im Krankenhaus gewonnen oder in der Kardiologie das Herzecho perfektioniert werden. Da viele Kolleg:innen längere Zeit auf eine freie Ausbildungsstelle warten müssen, wäre es auch möglich, durch die Lehrpraxis die Wartezeit zu überbrücken und bereits fachspezifische Kenntnisse zu sammeln. 

Unser Ziel ist es daher, die Lehrpraxisförderung auch für alle anderen Fächer zu etablieren.

5. Wo und wie finde ich eine passende Lehrpraxisstelle?

Derzeit gibt es keine funktionierende Plattform, die eine Übersicht über freie Lehrpraxisstellen ermöglicht. Sowohl für Lehrpraxisinhaber:innen als auch für Ausbildungsärzt:innen führt dies oft zu unnötigem Stress und langwierigen Suchen. Weiters gibt es keine öffentlich zugänglichen Evaluierungen der einzelnen Ordinationen. Wir denken, dass die Qualität der Ausbildung durch öffentlich zugängliche Erfahrungsberichte deutlich steigen könnte. Lehrpraxisinhaber:innen bekommen in weiterer Folge nur Bewerbungen, wenn sie die Jungärzt:innen ausreichend ausbilden.

Unser Ziel ist es daher, eine österreichweite Plattform für Lehrpraxisstellen zu etablieren.

Dr. Sophia Merl  im Team Szekeres
von Sophia Merl

19:30: Endlich sind alle Aufnahmen abgearbeitet. Vielleicht kann ich mir eine halbe Stunde Ruhe im Dienstzimmer gönnen. Also ab auf Ebene acht! Der Gang ist finster, nach Sonnenlicht sucht man hier vergeblich, aber vor allem funktionieren die Ganglichter nicht mehr. Leider kümmert sich niemand darum. Wozu auch? Der Schimmel wuchert an der Decke, die Wände sind abgebröckelt und rissig – ein echter Ort zum Wohlfühlen! Das Dienstzimmer gefunden, lege ich mich auf das Bett. Im Sommer ist es hier zum Sterben heiß, und im Winter zieht es nur so bei den Fenstern rein – aber immerhin funktioniert die Heizung. Ich habe Durst, ein Waschbecken gibt es jedoch nicht. Naja, dann warte ich eben, bis ich wieder rausmuss. 

Der Anruf folgt wie erwartet. Ein Laborbefund ist fertig, und ich werde gebeten, ihn mir anzusehen. Am Schreibtisch steht ein alter Röhrenfernseher mit einer Antenne, die bis zur Decke reicht. Ich habe keine Ahnung, was der hier macht. Ich bezweifle stark, dass er funktioniert, und Befunde kann ich mir darauf auch nicht ansehen. Vielleicht dient er ja zur Dekoration? Es geht also wieder fünf Stockwerke runter, um zu einem Computer zu kommen. 

Alles in Ordnung, der Befund war unauffällig, der Patientin geht es gut. Also geht es wieder hoch. Langsam könnte ich mich bettfertig machen, mir das Gesicht waschen und die Zähne putzen. Ich schnappe mir also meine Zahnbürste und wage mich auf den nur spärlich beleuchteten Gang hinaus. Es wirkt hier fast wie in einer Szene aus einem Horrorfilm. Plötzlich kommt mir mein OA entgegen. Peinlich, ich stehe hier mit der Zahnbürste in der Hand und trage keinen BH mehr. Ich komme mir vor wie damals auf der Schullandwoche mit Gemeinschaftsduschen und Gemeinschaftsbad. 

Das kleine Waschbecken ist in eine Ecke gezwängt – natürlich spuckt es nur Kaltwasser aus. Brrr…. Noch schnell auf die Toilette, denn dafür möchte ich nicht unbedingt noch einmal aufstehen. Ich weiß zwar nicht, welche jetzt die Damen- und welche die Herren-WCs sind, denn es ist nichts angeschrieben, aber zum Glück ist mir so etwas egal. Am Klo kann man übrigens etwas über österreichische Geschichte lernen: Wie haben Toiletten vor über 50 Jahren ausgesehen? Irgendwie erinnert mich das an den Klomuseumsbesuch in Gmunden – mit dem Unterschied, dass ich hier in den Genuss einer echten Live-Vorführung komme.

Gut, ich beeile mich zurück ins Zimmer und hoffe, dabei niemandem mehr zu begegnen. Das Ganze ist so schon unangenehm genug. Im Zimmer zieht es, Internet habe ich in dieser Kammer sowieso nicht, also habe ich die Wahl, es mir am abgesessenen Lehnsessel (un)gemütlich zu machen, oder einfach zu kapitulieren. Nachdem ich vermutlich ohnehin bald wieder angerufen werde, entscheide ich mich für Letzteres und mache kurz die Augen zu. 

01:00: Das Handy läutet. Es handelt sich um eine Aufnahme. Ich versuche, mich in der Finsternis des Zimmers anzuziehen. Auch hier gibt es kein Licht. Die Deckenlampe ist seit drei Wochen kaputt. Irgendwie ist das aber auch schon egal, der Lampenschirm ist dermaßen verstaubt und vergilbt, dass eine Inbetriebnahme wohl keinen Unterschied machen würde. Ein Nachttischlicht gibt es selbstverständlich auch nicht. Zum Glück habe ich ja die Taschenlampe vom Handy.

04:00: Mein Pager piepst „NOTSECTIO“. Mein Puls schnellt sofort auf 200 hoch. Was steht da am Pager? „AAAAA“? Was mache ich jetzt? Soll ich rennen? Ich rufe die Assistenzärztin an. Sie hebt ganz entspannt ab – keine Notsectio also. Sie gibt mir den Hinweis, dass der Batteriestand des Pagers vermutlich schon niedrig sei. Großartig, woher bekomme ich jetzt Batterien? Abschalten kann ich das Ding auch nicht, und so piepst es alle fünf Minuten munter vor sich hin. Das war es dann mit dem Schlafen. Immerhin habe ich ein Telefon, hoffentlich hat das genug Akku. Es gibt hier nämlich nichts zum Aufladen, geschweige denn ein Zimmertelefon. 

06:30: Als ich den Pager gerade zum gefühlt hundertsten Mal stummschalten will, erreicht mich der Anruf „eilige Sectio“. Zum Glück war die Assistenzärztin so aufmerksam, mich eigens anzurufen. Ich mache mich also auf in den OP. Eine Menge Fruchtwasser auf die Schuhe bekommen, Blutspritzer auf der Covid-Maske – ich will nur noch duschen. Also ab ins Bad. Ich versuche auszublenden, wie unhygienisch hier alles ist. Schlimmer kann es nicht mehr kommen. Ich drehe das Wasser auf – zum Glück ist es warm.  Der Duschkopf ist so verkalkt, dass es in alle Richtungen sprüht. Jetzt gebe ich auf. Ich will nur noch nach Hause.

Nur noch 71 Dienste in diesem Jahr. 

Eine funktionierende und zeitgemäße Infrastruktur sollte eine unabdingbare Grundvoraussetzung unserer ärztlichen Tätigkeit in den Spitälern darstellen. Dabei ist nicht nur essentiell, dass die notwendigen Ressourcen für eine moderne Patient:innenversorgung vorhanden sind, sondern auch die Einrichtungen für unsere persönlichen Belange einen gewissen Mindeststandard erfüllen. Immerhin verbringen wir hier einen nicht unerheblichen Teil unseres Lebens.

Das Team Szekeres fordert daher, dass die notwendigen Umbau- und Modernisierungsarbeiten in unseren Spitälern endlich in Angriff genommen und auf einen zeitgemäßen und vor allem lebenswerten Stand gebracht werden.

Marina Hönigschmid für das Team Szekeres Ärztekammerwahl Wien 2022
Von Marina Hönigschmid
und Elke Wirtinger

Übergriffe auf Kolleg:innen haben im Zuge der Pandemie weiter zugenommen und sind zurecht auch in den medialen Fokus gerückt. Bei Gewalt an Ärzt:innen handelt es sich jedoch um kein neuartiges Phänomen. Das Team Szekeres setzt sich seit vielen Jahren mit konkreten Initiativen für ein sicheres Arbeitsumfeld ein. So wurde 2019 unserem Antrag auf Implementierung einer Ombudsstelle stattgegeben – wenige Monate bevor uns alle eine Messerattacke in einem Wiener Krankenhaus zutiefst erschütterte. Weitere Maßnahmen wurden auf den Weg gebracht und dringliche Forderungen eingemahnt.

In einer im Jänner erschienenen langen Liste an Empfehlungen des Innenministeriums wird in Spitälern tätigen Kolleg:innen unter anderem nahegelegt, den Arbeitsplatz nur noch in Gruppen zu verlassen. Dieses verstörende Bild veranschaulicht die prekäre Sicherheitslage, der sich Ärzt:innen zunehmend ausgesetzt sehen.

Bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie konnte die Situation getrost als äußerst angespannt bezeichnet werden. Eine von Dr. Marina Hönigschmid und Dr. Elke Wirtinger, beide Mitglieder des Team Szekeres, im Jahr 2019 initiierte Studie förderte niederschmetternde Erkenntnisse zutage. Damals gaben 60,8 Prozent der befragten Ärzt:innen an, in den vergangenen sechs Monaten persönlich durch verbale Aggression oder körperliche Angriffe attackiert worden zu sein. Bei Frauen lag der Wert mit 63,4 Prozent sogar höher, tendenziell stärker betroffen sind junge Kolleg:innen (69,1 Prozent).

Die Hemmschwelle sinkt

Heruntergebrochen auf das Fach, manifestiert sich ein besonders hoher Anteil im Bereich der Kinderärzt:innen. Besonders beunruhigend sind Beschimpfungen direkt in den Ambulanzen und Ordinationen, darüber hinaus ist vor allem in den Krankenhäusern das Phänomen körperlicher Aggression zu beobachten. Zumeist geht die Gewalt dabei von den Patient:innen bzw. deren Angehörigen aus. Generell ist im Arbeitsalltag der Wiener Ärzt:innen ein Sinken der Hemmschwelle hinsichtlich Beleidigungen und Gewalt deutlich erkennbar.

Oftmals resultieren die Angriffe aus Unverständnis über lange Wartezeiten. Den hohen Erwartungen, rasch behandelt werden zu können, stehen ein immer größer werdender Arbeitsanfall sowie erhöhter Dokumentationsaufwand gegenüber – Phänomene, die durch begrenzten technischen Fortschritt und akuten Personalmangel befeuert werden.

Einführung einer Ombudsstelle erreicht

Im Frühjahr 2019 wurde auf Antrag von Dr. Marina Hönigschmid in der Ärztekammer eine Taskforce für Personalsicherheit gegründet. Zusammen mit Dr. Elke Wirtinger und einigen anderen Kolleg:innen wurde an konkreten Lösungen und Verbesserungen gearbeitet. Als bittere Pointe im zeitlichen Zusammenhang mit dieser Initiative des Team Szekeres wurde nur wenig später die Messerattacke auf einen Kollegen in einem Wiener Spital bekannt.

Um konkrete Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit auf den Boden zu bringen, haben wir überdies in der jüngsten Kuriensitzung erfolgreich einen Antrag eingebracht, der es Kolleg:innen im Angestelltenbereich künftig ermöglichen soll, Befunde mit einer Dienstnummer anstelle des vollen Namens unterzeichnen zu können. Auf diese Weise wird eine Rückverfolgung durch Patient:innen deutlich erschwert.

Unser Anspruch auf Anonymität

In Fällen von aggressivem Verhalten von Patient:innen waren viele Ärzt:innen bislang genötigt, die Befundausstellung zu verweigern, was die betroffenen Kolleg:innen jedoch in rechtliche Schwierigkeiten bringen kann und zudem der weiteren Behandlung hinderlich ist. Mit diesem bereits mehrheitlich beschlossenen und noch umzusetzenden Antrag wird es betroffenen angestellten Ärzt:innen (im niedergelassenen Bereich ist eine solche Regelung aufgrund der faktischen Gegebenheiten – Patient:innen kennen hier ihre Hausärzt:innen – nicht praktikabel) künftig möglich sein, situationsbedingt entweder mit dem Namen oder der Dienstnummer zu unterfertigen. Polizist:innen sowie Sanitäter:innen unterzeichnen längst mit einer Dienstnummer – eine Vorgangsweise, die im Lichte der zunehmenden Gewaltanwendung auch für die Ärzt:innenschaft möglich sein muss.

Darüber hinaus kämpfen wir weiter für Anonymität auch bei Impfungen außerhalb der eigenen Ordination. Weiters sprechen wir uns für die Installierung von Direktleitungen zwischen Ordinationen und den jeweils zuständigen Polizeidienststellen aus. Auf diese Weise kann ein schnelleres Einschreiten durch die Exekutive erreicht werden.

Das Team Szekeres wird weiter unnachgiebig und mit voller Kraft für die Sicherheit der Ärzt:innen eintreten.

von Helmut Steinbrecher

Mit der seit 2019 geltenden Notärztinnen/Notärzte-Verordnung hat die Ausbildung zur Notärztin bzw. zum Notarzt eine bemerkenswerte Aufwertung erfahren. Konnte die zur Ausübung dieser Tätigkeit erforderliche Qualifikation bislang quasi nebenher, etwa durch den Besuch eines Wochenendkurses, erworben werden, so ist nun ein Nachweis in Form eines umfangreichen Rasterzeugnisses zu erbringen.

Die damit einhergehende Anhebung der Voraussetzungen zum Erwerb der notärztlichen Ausbildung ist angesichts der herausfordernden Situationen, mit denen sich Kolleginnen und Kollegen in der Praxis alleine und mit beschränkten Mitteln konfrontiert sehen, grundsätzlich zu begrüßen. Ein wesentliches Problem stellt jedoch die fehlende Struktur zum Erwerb der doch recht ambitionierten Voraussetzungen dar. In vielen Fällen erscheint es schlicht unmöglich, die erforderlichen Nachweise zu erbringen.

Unter anderem sind zum Erwerb der erforderlichen Qualifikation über 20 notärztliche Einsätze nachzuweisen. Fraglich erscheint in diesem Zusammenhang, wie diese Bedingung in der Praxis erfüllt werden soll. So wird der Gesundheitsverbund ein überschaubares Interesse daran haben, Auszubildende, die anschließend nicht im Spital arbeiten werden, zu dieser beachtlichen Anzahl an erforderlichen Fahrten mitzunehmen.

Grundidee der notärztlichen Ausbildung ist es unter anderem, auch nicht fertig ausgebildete Kolleginnen und Kollegen notärztliche Dienste versehen zu lassen, sofern eine Ausbildungszeit von drei Jahren absolviert wurde und gewisse Grundfertigkeiten erlernt wurden. Hier ist jedoch einerseits in vielen Fällen unklar, was konkret anrechenbar ist bzw. wer die erforderlichen Nachweise im Rasterzeugnis beglaubigen darf, andererseits sind auch an dieser Stelle einige inhaltliche Voraussetzungen problematisch. So ist es unter anderem erforderlich, an fünf Spontangeburten mit postpartaler Versorgung des Neugeborenen teilzunehmen, obwohl viele Spitäler über keine Geburtshilfeabteilung verfügen.

Als äußerst ambitioniert ist auch die Voraussetzung zu bewerten, eine Atemwegssicherung mittels Intubation oder Larynxmaske außerhalb von Kursen an 70 erwachsenen Personen (davon maximal 50 Prozent im Simulationsweg) durchzuführen. Auch hier stellt sich die Frage, wie die immens hohe Zahl von 35 „echten“ Intubationen von Ausbildungswerberinnen und Ausbildungswerbern, abgesehen von künftigen Anästhesistinnen und Anästhesisten, strukturell erbracht werden soll. Gleiches gilt unter anderem für die vorgeschriebene Betreuung von zehn Intensivpatientinnen bzw. Intensivpatienten mit invasiver Beatmung.

Besonders problematisch erscheinen die beschriebenen Hürden vor dem Hintergrund des vorherrschenden Mangels an Notärztinnen und Notärzten. Es steht zu befürchten, dass eine derartige Verschärfung bzw. Verunmöglichung der Ausbildung die Zahl an verfügbaren Kolleginnen und Kollegen weiter reduzieren wird. Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang etwa, dass abgesehen von NEF-Diensten auch für Veranstaltungen wie Konzerte, Theater oder Sportevents Notärztinnen bzw. Notärzte abgestellt werden müssen. Auch die Arbeit im Ärztefunkdienst setzt ein Notarztdiplom voraus. Die gegenständliche Verordnung trat im Sommer 2019 in Kraft, bis 2021 galten Übergangsbestimmungen. Als unmittelbare Auswirkung der Pandemie wurden seitdem viele Großveranstaltungen nicht abgehalten. Eine weitere Intensivierung des Mangels an Notärztinnen und Notärzten würde nach einer Normalisierung des öffentlichen Lebens für eine bedrohliche Zuspitzung sorgen.

Das Team Szekeres bekennt sich zu einer qualitativ hochwertigen Ausbildung für Notärztinnen und Notärzte, mahnt aber gleichzeitig energisch eine realistische Möglichkeit zum Erwerb der dafür nötigen Qualifikation ein.
Konkret sprechen wir uns für eine vollständige Überarbeitung der Notärztinnen/Notärzte-Verordnung aus. Einen gangbaren Lösungsweg sehen wir etwa in einer Unterscheidung zwischen einer Absolvierung des notärztlichen Diploms innerhalb der regulären Ausbildung und einer Absolvierung bei aufrechter ärztlicher Berufsberechtigung. Alternativ sehen wir auch eine Abstufung analog zu den durchzuführenden Tätigkeiten als zielführend an.

von Benjamin Glaser
und Sophia Merl

Der in den Wiener Spitälern vorherrschende Personalmangel und der bürokratische Mehraufwand führen dazu, dass immer weniger Zeit der Ausbildung zugeordnet wird. Ausbildungsärztinnen und Ausbildungsärzte sind hauptsächlich mit Routinetätigkeiten und dem Erhalt der Patient:innenversorgung beschäftigt, woraus oftmals Über- sowie Unterforderung resultieren. Dies führt langfristig zu einer Abwärtsspirale unserer Ausbildung, die jedoch für den qualitativen Erhalt unserer Spitäler unerlässlich ist.

Fundierte medizinische Ausbildung statt Routinetätigkeiten

Aus der Ausbildungsevaluierung der Ärztekammer von 2019 ging klar hervor, dass die meiste Zeit mit Verwaltungstätigkeiten verbracht wird. Im Vergleich dazu nehmen die selbständigen Tätigkeiten an und mit den Patient:innen, abteilungsspezifische Untersuchungen und Therapien sowie eigenständige Anordnung von Medikation meist weniger als 20 Prozent des Tätigkeitsbereichs ein. Die Mitarbeit und Betreuung einer Ambulanz war nur in 20 Prozent der Fälle Teil der Arbeit von Jungmediziner:innen. Eigenständig gearbeitet wurde nur zu 6,9 Prozent. Bedside Teaching wurde bei weniger als 20 Prozent der Befragten abgehalten, und das selbständige Durchführen von Visiten bewegte sich gar nur bei 2,7 Prozent der Zeit. 

Implementierung eines realistischen Ausbildungskonzeptes

Oftmals fehlt einfach ein fundiertes Konzept zur systematischen Ausbildung unserer zukünftigen Allgemeinmediziner:innen sowie Fachärzt:innen. Wie in den angloamerikanischen Ländern, muss es auch hierzulande einen Fahrplan zur strukturierten Aneignung eines realistischen Leistungskatalogs geben. Die Ausbildungsziele müssen sowohl in der Allgemein- als auch in der Fachärzt:innenausbildung praxisnahe und realistisch erreichbar sein.

Ein Logbuch bzw. Ausbildungskatalog muss zum Ziel haben, die Lehrinhalte nicht nur zu definieren, sie müssen vielmehr in einem strukturierten Plan abgearbeitet werden. Die Analyse des Logbuchs aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass zwar das Konzept vorhanden ist, es jedoch an dessen Umsetzung mangelt. 85 Prozent der Befragten gaben an, dass fehlende Orientierung und ausbleibende Abarbeitung des Logbuchs die Gründe seien, wieso man nicht auf die geforderte Anzahl an Untersuchungen und Eingriffen käme. Speziell in Wien mangelte es im Bundesländervergleich an der Implementierung des Ausbildungskonzepts.

Umsetzung einer evidenzbasierten modernen Ausbildungsweise

Orientiert am angloamerikanischen Vorgehen, bedarf es beispielsweise einer Evaluation des Ausbildungsstandes nach einer gewissen Zeit, um etwaige Lücken aufzuzeigen. Erst dann soll der Aufstieg in die nächste Stufe der Ausbildung – mit abermals neu definierten Zielen im Katalog – erfolgen. Die Umsetzung soll durch regelmäßige abteilungsinterne Fortbildungen, Bedside Teaching und Journal Clubs erfolgen, welche die Aneignung von „Critical Appraisal Skills (CAS)“ – also die kritische Bewertung, Auseinandersetzung und Umsetzung neuester Studienergebnisse – was in den USA als Basisfertigkeit eines jeden Mediziners gilt – sicherstellen.

Ausbildung kann dabei nicht autodidaktisch erfolgen. Meist gibt es zwar eine Ausbildungsverantwortliche bzw. einen Ausbildungsverantwortlichen an einer Abteilung, oft weiß man jedoch schlichtweg nicht, wer das überhaupt ist.  Der erhobenen Statistik der Ärztekammer zufolge schätzen zirka 88 Prozent der Befragten die Ausbildungsverantwortliche bzw. den Ausbildungsverantwortlichen als sehr kompetent ein, jedoch gaben nur zirka 40 Prozent an, dass genügend Zeit sei, dass diese bzw. dieser auch ihrer bzw. seiner Aufgabe der Lehre nachgehen könne.

Im angloamerikanischen Raum ist Lehre fixer Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit. Auch bei uns muss Zeit für Ausbildung schon in der Dienstplanung einberechnet werden, und zwar sowohl für die Auszubildenden als auch für die Ausbilder:innen. Ebenso ist es unerlässlich, dass jede Abteilung mehrere Ausbildungsverantwortliche hat, die ihre Aufgabe ernst nehmen und auch eine dementsprechende Honorierung erhalten. Nur so ist gewährleistet, dass qualifiziertes Personal in unseren Spitälern erhalten bleibt.

An vielen Abteilungen muss deshalb erst das Bewusstsein geschaffen werden, dass die Abteilung selbst für die Ausbildung der Jungmediziner:innen verantwortlich ist.

Die Steuerung und Kontrolle der Ausbildung liegt in Österreich zumeist in der Hand der leitenden Oberärztin bzw. des leitenden Oberarztes oder der Chefärztin bzw. des Chefarztes der Abteilung. In den USA wird die Steuerung in der Regel von einer abteilungsunabhängigen Anlaufstelle übernommen. Dadurch kann die Evaluation objektiviert werden und neutral wie zentral erfolgen. Diese Steuerung sollte von der Ärztekammer übernommen werden, die als zentrale Anlaufstelle eine qualitative Ausbildung unserer Ärzt:innen sicherstellt. Dabei könnte man auf Evaluierungstools, ein öffentliches Ranking bzw. Feedbacksystem und stichprobenartige Kontrollen zurückgreifen.

Förderung von Aus- und Weiterbildung

Hierorts stellt eine Freistellung oder gar Kostenübernahme für die Teilnahme an Kongressen oder sonstigen Fortbildungen eine Ausnahme dar. Im Gegenteil – meist muss man tief in die Tasche greifen und seinen Urlaub aufbrauchen, um eine Weiterbildung möglich zu machen. Eine Erhöhung der Sonderurlaubstage für Ausbildungsärzt:innen sowie eine konsequente finanzielle Unterstützung für externe Fortbildungen sind notwendig.

Aus diesen Umständen haben sich die jungen Kandidat:innen des Team Szekeres folgende Ziele zur Verbesserung der Ausbildungssituation gesetzt:

  • Ausbildungszeit mit 20 Prozent im Dienstplan einplanen
  • Überarbeitung des Ausbildungskonzepts und dessen strukturierte und tatsächliche Umsetzung
    • Aktive Lernformen wie Ambulanztätigkeit mit konsequenter Vidierung
    • Bedside Teaching und Visite unter Supervision
    • Selbständig Untersuchungen und abteilungsspezifische Eingriffe durchführen
    • Weg von der Routinetätigkeit
  • Mehrere Ausbildungsbeauftragte an einer Abteilung etablieren und zyklische Überprüfung der Tätigkeit
  • Honorierung der Tätigkeit engagierter Ausbilder:innen
  • Einführung einer Ombudsstelle für Ärzt:innen in Ausbildung bei der Ärztekammer
  • Einführung eines Online-Evaluierungstools für die Ausbildung an den einzelnen Spitälern und Abteilungen sowie Veröffentlichung der Ergebnisse
  • Mehr Sonderurlaub für Ärzt:innen in Ausbildung (mindestens 14 Tage)
  • Einführung einer Tauschbörse für den temporären Austausch mit anderen Spitälern, Abteilungen oder dem niedergelassenen Bereich
  • Regelmäßige interne Fortbildungen an allen Abteilungen und Förderung von externen Aus- und Weiterbildungen

Gemeinsam setzen wir uns für alle jungen Kolleg:innen ein, um der Ausbildung der zukünftigen Fachärztinnen und Fachärzte endlich den Stellenwert zu verleihen, den sie verdient!

Unsere Ziele lauten:

Ausbildung:

  • Ausbildungszeit ist Dienstzeit – Ausbildungszeit mit 20% im Dienstplan einplanen
  • Fundierte Ausbildung muss in einer 40 (max. 48) Stunden Woche möglich sein
  • Jede Abteilung muss ein Ausbildungskonzept vorlegen, welches konsequent eingehalten wird
  • Mehrere Ausbildungsbeauftragte an einer Abteilung etablieren und zyklische Überprüfung der Tätigkeit
  • Honorierung der Tätigkeit von engagierten Ausbildnern
  • Einführung einer Ombudsstelle für Ärzte*innen in Ausbildung bei der ÄK
  • Einführung eines Online Evaluierungstools für die Ausbildung an den einzelnen Spitälern und Abteilungen
  • Mehr Sonderurlaub für Ärzt*innen in Ausbildung (min. 14 Tage)
  • Einführung einer Tauschbörse für den temp. Austausch mit anderen Spitälern, Abteilungen od. niedergelassenen Bereich
  • Konsequente Vidierung der Ambulanztätigkeit
  • Regelmäßige Fortbildungen an allen Abteilungen

Familienfreundliche Ausbildung:

  • Erweiterung der Kinderbetreuungsmöglichkeiten in den Spitälern
  • Fortbildungsprogramme für Karenzierte etablieren und ausbauen
  • Wiedereinstieg nach der Karenz erleichtern (Förderprogramme)
  • Erleichterung der Möglichkeiten zur Teilzeitbeschäftigung
  • Förderung von Väterkarenzen

Arbeitszeit:

  • Strikte Einhaltung des AZGs, keine Opt-out Regelung
  • Konsequente Umsetzung der 40 Stunden Woche
  • Kontrolle zur Einhaltung der Kettenvertragsregelung
  • Faire Dienstplangestaltung
    • Gleichmäßige Verteilung der Überstunden auf FA/TÄ
    • Einhaltung der 50% freien Wochenenden im Durchrechnungszeitraum
    • Ruhezeiten einhalten
    • Faire Verteilung der Feiertags- und Wochenenddienste
    • Rechtzeitige Urlaubsplanung ermöglichenb
  • Stichprobenartige Kontrolle der durchschnittlichen Arbeitszeit von Ärzt*innen in Ausbildung
  • Einhaltung der 3-Monats-Frist für die Rotationen in der Allgemeinmedizinausbildung

Lehrarztpraxis:

  • Bundesländer übergreifende Tätigkeit Wien-Niederösterreich ermöglichen
  • Zuverdienst während Lehrarztpraxis ermöglichen (nicht nur während Pandemie!)
  • Dienste im „Stammspital“ während Lehrarztpraxis ermöglichen
  • Freiwillige Verlängerung der Lehrarztpraxis
  • Lehrarztpraxis zu jeder Zeit der Ausbildung möglich machen
  • Förderung der Lehrarztpraxis auch für Fachausbildungen
  • Lehrarztpraxis nach der Basisausbildung zur Überbrückung der Wartezeit auf die Facharztausbildung

Allgemeinmedizin-Ausbildung:

  • Facharzt für Allgemeinmedizin endlich umsetzen
  • Ausbildungskonzepte für Allgemeinmediziner*innen (Unterscheidung zu BA) an jeder Abteilung etablieren
  • Einführung eines Referats für Allgemeinmedizin Ausbildung (Überprüfung der Ausbildungskonzepte und Umsetzung)
  • Verpflichtende Zuteilung zu den Ambulanzen während den Rotationen (min. 25% Ambulanztätigkeit)
  • Flexiblere Gestaltung der Wahl- und Pflichtfächer
  • Angleichung an die Assistenzärzt*innen Ausbildung
  • Wechsel von Allgemein- in Facharztausbildung zu jeder Zeit ermöglichen

Wohlfahrtsfonds:

  • Reduzierte Beiträge für Ärzt*innen in Ausbildung (6% statt 12%)
  • Bessere Informationen für Ärzt*innen in Ausbildung
    • Regelmäßige Informationsveranstaltungen für neu eingetretene Ärzt*innen
    • Informationsveranstaltung bereits im KPJ
    • Welche weiteren Vorteile hab ich durch den WFF
  • Erhöhte Transparenz des WFF – Wieviel wird wo investiert?
  • Einführung eines eigenen vereinfachten Erhebungsbogens für Ärzt*innen in Ausbildung
  • Beitragsreduktionen während weiterführenden Ausbildungen ermöglichen

Transparenz der Ärztekammer:

  • Informationsveranstaltungen für Uni-Absolvent*innen (Funktion und Aufbau der Kammer)
  • Willkommensbrief und Infobroschüre für neu eingetretene Ärzt*innen
  • Transparenz zur Verwendung der Ärztekammerbeiträge
    • Mandatar*innen Gehälter
    • Referate
    • Aufwandsabgeltungen

Spitäler:

  • Maximale Anzahl an zu betreuenden „Betten“ im Dienst einführen: max. 60 (wie auch bei abteilungsübergreifender Tätigkeit)
  • Honorierung der Tätigkeit der Ausbilder*innen (ausbildende Ärzt*innen in den Spitälern halten)
  • Reevaluation der gestrichenen Dienstposten
  • Garderobe und Spind für jeden Arzt und Ärztin in Ausbildung inkl. Geschützter Umkleidemöglichkeit
  • Regelmäßige Einschulung in Dienstplanmodelle, Arbeitszeitgesetz, Wochenruhe, Gehaltsabrechnung, etc.
  • Erweiterung des Speisenangebots in den Kantinen (vegetarisch, vegan)